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Der folgende Artikel erschien im
Gäubote
am 23.6.2003.
Er wurde den Internet-Seiten des Gäuboten
entnommen.
Die Darstellung hier ist etwas anders als in der Druckausgabe der Zeitung.
Außerdem wurde der Hinweis auf die Volkstanzgruppe hervorgehoben.
Ein Sprung durch die Flammen fürs Liebesglück
Herrenberg - Mit den Sonnwendfeiern wird der Freude über den höchsten Stand der Sonne und über den kalendarischen Beginn des Sommers Ausdruck verliehen. Hunderte von Menschen kamen am Samstag auf dem Alten Rain in Herrenberg zusammen, um diesen alten Brauch zu pflegen.
Der Pflege dieses Brauchtums widmet sich in Herrenberg
seit vielen Jahren die Ortsgruppe des Schwäbischen
Albvereins. Die strahlende Sonne hatte zu einer wahren
Menschenflut auf den Alten Rain bei der Jahnhütte geführt -
etwa 600 Menschen bevölkerten den beliebten Naherholungsort
- um diese Naturbegebenheit, für die das Sonnwendfeuer
steht, mitzuerleben. Bereits um 17 Uhr hieß der Verein seine
Gäste willkommen, denn die Sonnwendfeier war schon immer ein
Fest der großen Gemeinschaft. Neben Bewirtung bot der
Veranstalter auch verschiedene Programmpunkte. So
bereicherte zum ersten Mal der Posaunenchor Kayh unter
Leitung von Christoph Kapp das Zusammensein mit Volksliedern
und Märschen, was gut ankam.
Die
Volkstanzgruppe des Albvereins
in ihren schönen Trachten wartete bei Live-Musik
(Norbert Freivogel) mit vier Tänzen auf:
der Münchner Polka aus Metzingen, dem Zillertaler Ländler,
dem Lüneburger Windmüller
und einem schwäbischen Solotanz, was den
Tänzerpaaren auf dem grasigen Boden, wie Thomas Braitmaier
sagte, einige Geschicklichkeit abverlangte. Zur
Gemütlichkeit trugen auch Anne und Franz Scheuring von den
"Schönbuch-Oldies" mit ihrer Unterhaltungsmusik und ihrem
Gesang bei.
Die elf Meter hohe Holzpyramide war am Aktionstag von
einem starken Männerteam des Albvereins kunstvoll errichtet
worden. Zu Beginn der Einleitung des Schauspiels um das
Sonnwendfeuer gegen 21.30 Uhr drückte Vertrauensmann Reiner
Kaupat in seiner "Feuerrede", der er den "Feuerspruch"
vorausschickte: "In Flammen ist der Tag versunken,
grüngoldig schimmert`s durch den Hain. Wie träumerisch, wie
wollusttrunken, ersehnte Nacht, brichst du herein", aus,
dass bei den vergangenen Sonnwendfeiern bereits einiges über
Sinn und Herkunft dieses alten Brauchtums und früheren
Volksglaubens zu erfahren war. Deshalb nutzte er diese
Stunde, um herauszustellen: Ob der Tag der Sonnwende in
Verbindung mit Zauberei, Beschwörung oder dergleichen stand,
kenne man nur aus Überlieferungen. Er sei sich sicher, dass
neben dem Bittfeuer für die Sorge um die Ernte und die
Gesundheit - eine andere mystische Kraft erhofften sich
Jungvermählte durch den Sprung durch das Feuer für ihr
Liebesglück - die Liebe zur Heimat im Vordergrund stand. Und
dazu hakte er ein auf die breitgefächerte Arbeit der
Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Sie bringe durch ihr
vielfältiges Programm in den Bereichen Naturschutz,
Brauchtumspflege, Heimatforschung und Jugendarbeit ihre
Liebe zur Heimat zum Ausdruck.
Seine Überleitung zur Entfachung des Feuers, auf das die
vielen Kinder mit staunenden Augen und mit den Fackeln in
ihren Händen (rund 100 davon wurden ausgegeben) warteten,
leitete Kaupat mit dem "Feuerspruch" ein: "Nun hat die Sonne
ihre Bahn vollbracht, hat Trost und Hoffen uns gebracht. Am
hohen Himmel ihre Glut sich wendet, indes auf Erden reift
die Pracht. Brenn Feuer, brenne auf, schlag hoch zum Himmel
hinauf, auf dass das Licht nicht erlöscht in der Welt, auf
dass das Leben den Sieg behält." Schon bald loderten Flammen
in die Höhe, zischende Funken sprühten hinaus in die Nacht.
Mit dem Abend waren Romantik, Feierlichkeit und
Besinnlichkeit verbunden.
Auf den Webseiten des "Gäubote" wird der Bericht
so
dargestellt.
¹
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