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Flachbildschirm ACER G246HL - Bewertung

LED-Flachbildschirm 61cm (24 Zoll) 1920x1080 Pixel 16:9 2ms DVI, VGA, HDMI

In der von Acer herunterladbaren Beschreibung wird angegeben, daß es als Sonderzubehör ein Audiokabel gibt, und das Bild auf Seite DE-10 erweckt den Eindruck, daß der Bildschirm auch Lautsprecher integriert hat und es Geräte mit extra Audio-Eingang gibt. Bei Conrad Electronics (dort wurde er gekauft) unter "Zubehör" ist aber nichts dergleichen zu sehen, und erst bei genauem Vergleich der Beschreibungen von Acer und der von Conrad (unter "Downloads") stellt man fest, daß es verschiedene Beschreibungen sind. Darauf wird nicht hingewiesen, und bei Ansehen des Titelblatts und der ersten Seiten von beiden Beschreibungen merkt man es auch nicht.
Auf den Internetseiten von Acer vermisse ich eine Information darüber, welche Bildschirmversion (hinter dem Typ G246HL kommen ja noch 4 weitere Buchstaben für die Version) nun wirklich welche Ausrüstung und Eigenschaften hat. Beim Versandhändler wäre ein Hinweis wünschenswert, unter welcher Bestellnummer anders ausgerüstete Bildschirme des gleichen Typs G246HL bezogen werden können.

Also ich habe einen Bildschirm G246HLBbid ohne Lautsprecher mit VGA-, DVI- und HDMI-Eingängen bekommen.

Die Beschreibung sagt, daß man den Bildschirm neigen kann, und zeigt dazu ein einleuchtendes Bild. Nur funktionieren tut es nicht: Wenn man nicht riskieren will, daß der Bildschirm abbricht, kann man ihn nur ganz wenig bewegen, und danach federt er wieder zurück. Es wäre vielleicht nicht falsch, wenn die Beschreibung sagen würde, ob man dazu ggf. irgendeine Schraube lockern und wieder festdrehen müßte.

Die Stromzuführung mit dem Spannungs-Umsetzer praktisch in der Mitte des Zuführungskabels ist für den Benutzer ziemlich idiotisch (Kabelsalat). Daß dieses Kästchen (das übrigens ziemlich warm wird) auch unter Spannung steht, wenn der Bildschirm ausgeschaltet ist, ist fürs Energie-Sparen kontraproduktiv.

Als Anschlußkabel zum PC wurde nur ein VGA-Kabel mitgeliefert, für die 2 anderen Anschlußmöglichkeiten nicht. Dafür wurde zusätzlich zum Kabel mit deutschem Schukostecker auch ein Kabel mit dreipoligem Stecker (wohl für England) mitgeliefert, das ich überhaupt nicht brauchen kann.

Das erste Einschalten war deprimierend: Der Bildschirm meldete "Input not supported" (Grafik-Karte ATI 3D Rage Pro PCI unter Windows-XP mit Einstellung 1024x768 TrueColor 60Hz, VGA), aber nach einigen Sekunden berappelte er sich und zeigte doch an. Die Bilddarstellung ist ok, sehr hell, bei weißem Untergrund für Text schon fast zu grell, vermutlich ohne genaue Einstellung für eine korrekte Bildbearbeitung bezüglich Helligkeit etc. nicht geeignet.

Die Beschreibung erzählt von mehreren Bedienungs- und Einstellknöpfen für die Darstellung, aber sagt nirgends, wo die zu finden sind. Bei sorgfältigem Suchen findet man unterhalb des Bildschirmrands auf der rechten Seite ein Anzahl von Knöpfen. Aber auch mit einer Lupe findet man weder daneben noch auf den Knöpfen selbst eine Angabe, was was ist. Wenn man den Bildschirm erst in Betrieb hat, sieht man zwar den Einschaltknopf, aber nicht die anderen, und man kann die auch nicht fühlen, wenn man nicht vorher extra nach ihnen gesucht hat. Sie sind auch so fummelig zu bedienen, wenn man denn ertastet hat, welchen der Knöpfe man gerade zu fassen hat, und praktisch nur mit dem Fingernagel zu drücken. Welcher was ist, habe ich noch nicht ganz herausfinden können, beim ersten Versuch wurde erstmal der Bildschirm schwarz, kam dann aber wieder, ohne daß angezeigt wurde, welcher Knopf das nun war.

Nach einigen Versuchen fand ich heraus, daß der mittlere der 5 Fummelknöpfe neben dem Einschalter für das Menü ist. Da erscheinen Bilder, die anzeigen, welcher Knopf jetzt welche Bedeutung hat. Bevor ich aber sehen konnte, welche weitere Auswahl getroffen werden konnte und den entsprechenden Fummelknopf getroffen hatte, war das Menü jedesmal schon wieder weg. Eine Verhöhnung des Benutzers!

In der Beschreibung wird gezeigt, welche Einstellmöglichkeiten im OSD-Menü es gibt. Aber für die, deren Bedeutung nicht sofort klar ist, gibt es keine Erklärung. Was soll ein normal gebildeter Mensch denn z.B. mit den Begiffen "Focus" und "Clock" anfangen, selbst wenn im Menü selbst dann die deutschen Übersetzungen dafür stehen ?

Insgesamt scheint die Beschreibung von Leuten gemacht worden zu sein, die das Gerät nie selbst aufgebaut und bedient haben. Und man könnte sogar den Eindruck bekommen, daß den Designern die Belange des (ambitionierten) Endbenutzers völlig egal sind, wenn das Ding nur schön aussieht und eine Klavierlack-Oberfläche hat.

Fotos sind in der Breite deutlich verzerrt (anderes auch, aber dort stört es nicht so), jedenfalls, wenn man nicht das volle Format ausnutzt, das der Bildschirm darstellen kann (meine Grafikkarte kann nur bis 1280x1024, nicht bis 1920x1080). Mit einer modernen Grafikkarte (und Ausnutzung der vollen Pixelzahl des Bildschirms) ist die Darstellung einwandfrei, ebenso mit einer neueren Grafik-Hardware (AMD Radeon HD 6550D auf Mainboard, DVI) bei Einstellung auf 1600x900 oder 1152x864 (optischer Eindruck, nicht nachgemessen). Bei Einstellung 800x600 tritt aber auch hier wieder die Verzerrung in die Breite auf. Fazit: Nicht einmal bei den in der Standardtiming-Tabelle angegebenen Auflösungen ist die Darstellung korrekt. Die Firmware-Leute und Tester sollten sich schämen.

Der PC, für den ich den Bildschirm gekauft habe, hat sich bisher mit den verschiedensten Bildschirmen gut vertragen und einwandfreie Anzeigen geliefert. Dieser Bildschirm zeigt aber während des Bootvorgangs regelmäßig eine Meldung "Frequenzen nicht unterstützt" und liefert erst eine lesbare Anzeige, wenn das Betriebssystem schon übernommen hat. Da es aber bei jedem PC von Zeit zu Zeit notwendig ist, die BIOS-Einstellungen zu sehen, ist dieser Bildschirm für viele PCs völlig ungeeignet, was man aber ggf. erst merkt, wenn es zu spät ist. Da die Mindestanforderungen für die Anzeige-Ausgabe beim Bootvorgang aber fast seit Anbeginn festliegen, ist es unverständlich, wieso ein solches Gerät überhaupt gebaut wird.

Berücksichtigen sollte man ferner, daß, wie bei allen Flachbildschirmen (LCDs), der Farb- und Helligkeitseindruck sehr stark vom Blickwinkel abhängt, auch wenn die Beschreibungen suggerieren, daß das vernachlässigbar sei. Ganz anders, als es bei Röhrenbildschirmen (CRTs) ist.

Wenn man eine ziemlich neue Grafikkarte hat, den Bildschirm immer in der Maximal-Auflösung betreibt und sich die Mühe macht, die Darstellung mit den Fummelknöpfen oder über die Einstellmöglichkeiten der Grafikkarte hinzutrimmen, sicherlich ein sehr gutes Gerät, sonst sollte man eher die Finger davon lassen.

Bewertung: Technik - a. Wenn das Problem mit der Verzerrung nicht wäre,
                        d.h. Beurteilung der reinen Hardware:           Sehr gut - mit starken Einschränkungen
                     b. mit Berücksichtigung der Verzerrungen bei
                        verschiedenen Auflösungen der Grafikkarte,
                        d.h. Beurteilung der Firmware:                  Mangelhaft wegen gravierender Fehler
                                                                        (siehe jedoch die Anmerkung unten)
           Benutzerfreundlichkeit ("Human Factors"):                    Miserabel

Ich denke, ACER konnte früher besser, kann es vermutlich auch heute noch, aber bei dieser Art der Mißachtung des Benutzers ist es wohl kein Wunder, wenn Acer in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt.

Ergänzung:
Wenn ich die "Fummelknöpfe" nicht mit der Fingerkuppe, sondern mit der Fingernagel-Seite drücke, geht das Einschalten des OSD-Menüs ohne Probleme, aber jedesmal wird der Bildschirm dabei ein Stück angehoben. Die Bewertung der "Human Factors" bleibt trotzdem, denn die Ingenieure haben offenbar unberücksichtigt gelassen, daß die Fingerkuppen älterer Leute (ich zähle dazu) nicht mehr so straff sind wie die von Jugendlichen, und die Oberfläche und den Druckpunkt der Knöpfe nicht darauf abgestimmt. Sie grenzen damit eine große Bevölkerungsschicht aus.

Anmerkung:
Ich bin nicht sicher, ob man die Verzerrungen (Stauchung, Dehnung) dem Bildschirm anlasten kann, oder ob die Übereinkunft besteht, daß die von der Grafikkarte angebotenen Formate immer auf die gesamte Größe des Bildschirms aufgeweitet werden. Wenn das so wäre, wäre das allerdings nicht optimal. Es sollte doch möglich sein, dem Benutzer über das OSD-Menü auch eine verzerrungsfreie Wiedergabe anzubieten. Ein Test mit einem anderen Bildschirm (eines anderen Herstellers) zeigte, daß es auch dort das gleiche Problem gibt.
Das Problem, daß die Meldungen des Boot-Vorgangs nicht angezeigt werden, taucht nach Austausch der Grafikkarte gegen eine neueren Datums (MSI FX5500 D256H, VGA) nicht mehr auf. Es ist natürlich möglich, daß die alte Grafikkarte schon nicht mehr ganz in Ordnung war, was den bisherigen Röhrenbildschirm aber offensichtlich nicht gestört hat.

 
Diese Beschreibung bezieht sich auf das folgende Gerät:
Flachbildschirm ACER G246HLBbid
Model No: G246HL
Version: G246HLBbid
Power rating: 19V 2,1A
Part Number: UM.FG6EE.B01
MfG Date: Oct. 2013
Serial Number: MMLWAEE01834211CE88568
SNID: 34207293685
Gekauft am 20.01.2014 in Deutschland für 149,00 Euro

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